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Archiv-Artikel

Kampf gegen Somoza

1956–1979

1956: Anastasio „Tacho“ Somoza wird in León anlässlich eines Banketts von dem jungen Dichter Rigoberto López Pérez ermordet. Seine Söhne Luis und Anastasio „Tachito“ Somoza führen, gestützt auf die „Guardia Nacional“, einen blutigen Rachefeldzug gegen die Gegner der Diktatur.

1961: Die Sandinistische Nationale Befreiungsfront FSLN („Frente Sandinista de Liberación Nacional“) wird gegründet.

1972: Zu Weihnachten verwüstet ein schweres Erdbeben die Hauptstadt Managua. Die Familie Somoza bereichert sich an den internationalen Hilfsgeldern und durch Bodenspekulationen um rund 500 Millionen Dollar. Die Bourgeoise geht in eine milde Opposition zur Diktatur. In den folgenden Jahren nimmt die Guerrillatätigkeit der FSLN stark zu.

1975: Somoza ruft den Nationalen Notstand aus und beginnt er einen Vernichtungsfeldzug gegen die Guerilla, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet.

1978: Im Januar wird Joaquín Chamorro in Managua ermordet. Der liberale Herausgeber der Zeitung La Prensa hatte über Menschenrechtsverletzungen berichtet. In der Folge kommt es zu Massenprotesten und gegen Jahresend zu Aufständen in allen größeren Städten des Landes.

1979: Ende Mai beginnt die militärische Endoffensive der FSLN. Die USA stellen unter Präsident Carter die Militär- und Wirtschaftshilfe für die Diktatur ein. Am 17. Juli flieht der Diktator mit seiner Familie in die USA. Am 19. Juli ziehen die siegreichen FSLN-Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung in Managua ein. Einen Tag später nimmt die Regierungsjunta für den Nationalen Wiederaufbau ihre Tätigkeit auf. Ihr gehören neben Daniel Ortega auch VertreterInnen des bürgerlichen Lagers an, darunter die Witwe Joaquín Chamorros, Violeta Barrios de Chamorro. Zu den ersten Maßnahmen der Junta gehören die Enteignung des Besitzes der Familie Somoza und ihrer Anhänger, die Verstaatlichung der Banken, des Außenhandels und der Minen, die Abschaffung der Todesstrafe, die Garantie der Meinungsfreiheit.