Gewerkschaft besetzt Baustelle

GÖTTINGEN dpa ■ Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat gestern die Baustelle der niedersächsischen Justizvollzugsanstalt in Göttingen besetzt, um auf „Betrug in großem Stil“ aufmerksam zu machen. „40 Polen arbeiten hier bis zu 280 Stunden im Monat für Löhne von zum Teil unter 4 Euro die Stunde“, kritisierte Gewerkschaftschef Ronald Schminke. Die Differenz zum Mindestlohn, der bei 12,47 Euro liege, stecke der Unternehmer in die eigene Tasche. Das Land Niedersachsen als Bauherr überprüft die Vorwürfe nun. „Wir gehen dem nach“, sagte Antje Tiede, Sprecherin des Finanzministeriums. Generell verlange das Land bei Ausschreibungen von Baufirmen eine Tariftreueerklärung, an die auch die Subunternehmer gebunden seien. Sollten die Vorwürfe stimmen, droht dem Subunternehmer Anzeige.