: Übungswiese DFB
betr.: „Jürgen Klinsmann ist kein Fachmann, sondern ein Selbstdarsteller. Es gibt nur ein’ Rudi. Den Zweiten“, Kommentar von Bernd Müllender, taz vom 23. 7. 04
Nun ist es also doch das geworden, was viele befürchteten – eine typische DFB-Klüngelrezeptur. Grundvoraussetzung für den Einheitsbrei: Die Auserwählten dürfen über keinerlei Erfahrungen, geschweige denn Erfolge in ihren Ämtern verfügen. Dann nehme man zwei verdiente Altinternationale, die als Strahlemänner Jugendlichkeit suggerieren sollen, mische denen einen „lizenzierten Hütchenaufsteller“ bei (Skibbe lässt grüßen), dessen einzige Reputation es ist, 1990 zufällig im Trainerstab des WM-Siegers gewesen zu sein – und verkaufe das Ganze dann als „frischen Wind“, der durch die Frankfurter Otto-Fleck-Schneise weht. In Wahrheit ist es der letzte, verzweifelte Versuch, beim größten (und verkrustetsten) Fußballverband der Welt noch einmal alles beim Alten zu belassen. Oder wie sagte doch Schalke-Manager Rudi Assauer treffend: „Eine reine Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme für ehemalige Nationalspieler.“
STEFAN HERRE, Köln