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Archiv-Artikel

Musik und Optik

betr.: „Volksbühne Bayreuth“ (Wagner-Festspiele), taz vom 27. 8. 04

Wirklich schön, eine so begeisterte Meinung zur Aufführung zu lesen. Leider kann man ja nicht sagen, toll, da fahre ich auch mal hin und sehe mir die Sache selber an. Leider bestärkt dieser Text aber auch einen Verdacht, der sich schon einige Zeit vor der Premiere bei mir einstellte. Es geht in keiner Weise mehr um die Musik, und die spielt doch in einer Oper, gleich wer sie komponiert hat, zumindest eine gewisse Rolle.

Ich erfahre in Ihrem Artikel gerade noch den Namen des Komponisten, gut, hätte ich schon noch gewusst. Von der Berichterstattung anlässlich einer Premiere erwarte ich aber auch Auslassungen über die Musik. Der Name des Dirigenten wird erwähnt, sein Alter auch, und dass er sich mit dem Regisseur verstanden hat. Klasse! Hat er auch dirigiert? Wenn ja, wie denn? Wie hat er denn die Opernkost zubereitet? Wurde überhaupt gesungen in dieser Aufführung, oder war es ein Stummfilm mit Orchesterbegleitung? Ich meine, die Namen der Sängerinnen und Sänger sollte man, wenn schon keine Würdigung ihres Gesanges – auch kritisch – möglich ist, wenigstens nennen. Zumal in diesem Werk der Rezensentin ungewöhnlich viel Zeit gewährt wird zuzuhören. Ich finde, es ist doch angesichts einer so aufregend beschriebenen Szene von großem Interesse zu erfahren, wie in einer Inszenierung Optik und Musik korrespondieren oder auch nicht. BORIS MICHAEL GRUHL, Dresden

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