Die Super-Sommerloch-Debatte: Wie seriös ist Asklepios?

Gute Freunde werden sie vermutlich nicht mehr werden: Wolfgang Rose, Hamburger ver.di-Chef, und Elmar Willebrand, Geschäftsführer des privaten Klinikbetreibers Asklepios, der derzeit die Hände nach dem Hamburger Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) und seinen sieben Kliniken ausstreckt.Nachdem Willebrand am Samstag Rose in der taz vorgeworfen hatte, Asklepios zu verunglimpfen, weil er den Konzern für einen verordneten Lohnverzicht der Mitarbeiter einer Offenbacher Klinik verantwortlich gemacht hatte, mit der Asklepios nicht zu tun habe, legte Rose jetzt prompt nach. Im Visier diesmal: Die Zustände in der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe. Hier hatten nach Informationen des Abendblatts die Bediensteten aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen im Juni lange um die rechtzeitige Auszahlung der Gehälter bangen müssen.Dass ein Unternehmen mit über einer Milliarde Euro Umsatz zeitweise nicht für die rechtzeitige Gehaltsüberweisung garantieren könne, wertet Rose als „Alarmsignal für die fehlende Seriosität dieses Krankenhausbetreibers“. Willebrand hingegen kontert kühl: „Es hat zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zahlungsverzögerungen bei der Klinik Bad Oldesloe gegeben.“ Was Rose allerdings auch gar nicht behauptet hatte.Daneben befürchtet der Gewerkschafter, dass „niemand garantieren könne, dass Asklepios nicht in zehn Jahren einem US-Investmentfonds gehört, der sich einen Dreck um Krankenhausstandorte oder Gesundheitsversorgung in Hamburg kümmert“. „Ein Weiterverkauf des LBK ist nach den Vertragsentwürfen nicht möglich“, hält Willebrand dagegen – lässt allerdings offen, was passiert, wenn sich die Besitzstrukturen innerhalb der Asklepios-Gruppe ändern. Genügend Stoff also für eine Fortsetzung des Sommerloch-„Klinik-Special“. Wir warten voller Ungeduld. mac