: Trinken für die Steuer
Das bei vielen Jugendlichen beliebte hochprozentige „Bonbonwasser“ soll für selbige unbezahlbar werden
BERLIN dpa ■ Fast unvereinbare Ergebnisse erhofft sich die Bundesregierung von der neuen Sondersteuer auf Alcopop-Mixgetränke. So werden einerseits Zusatzeinnahmen von rund fünf Millionen Euro bis Jahresende erwartet. Andererseits rechnet die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk (SPD) damit, dass bald deutlich weniger schnapshaltige Süßgetränke konsumiert werden. Sie appellierte an Länder und Einzelhandel, den Verkauf der Modedrinks an Jugendliche unter 18 Jahren strikter zu unterbinden. Somit sei offen, ob der geschätzte Betrag auch erzielt werden könne, sagte Caspers-Merk. Sie wies darauf hin, dass die Mittel nicht „im Staatssäckel verschwinden“, sondern in Suchtvorbeugung fließen.
Seit 1. August wird auf Alcopops die Sonderabgabe von 80 oder 90 Cent je Flasche erhoben, um sie für Jugendliche abschreckend teuer zu machen. Auch deren Nikotinsucht will die Bundesregierung „steuern“, indem für Zigarettenpackungen eine Mindestgröße von 17 Stück vorgeschrieben wird. Damit soll verhindert werden, dass über „Kiddy-Packs“ Preiserhöhungen aus der dreistufigen Nikotinsteuererhöhung unterlaufen werden, sagte Caspers-Merk.