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Archiv-Artikel

Alles muss raus

KarstadtQuelle will nicht nur in seinen Warenhäusern, sondern auch in den Beteiligungen Stellen streichen

ESSEN dpa/taz Der Essener Kaufhaus- und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle zieht angesichts drohender Verluste den Sanierungskurs an. Vor dem Hintergrund der für das laufende Jahr erwarteten Verluste will der neue Vorstandsvorsitzende Christoph Achenbach nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch im Versandhandel Stellen streichen.

Neben den rund 4.000 Arbeitsplätzen in den Warenhäusern sollen dann auch bei Quelle und Neckermann Stellen wegfallen. Der Vorstandsvorsitzende kündigte „zwei ganz harte Jahre der Sanierung und Konsolidierung“ an.

Achenbach will offenbar auch bei den Beteiligungen aufräumen. Festhalten wolle die KarstadtQuelle AG aber an der Tourismusbeteiligung Thomas Cook und zunächst auch am Sportsender DSF. Auf den Prüfstand sollen unter anderem Starbucks und die Fitnessstudios kommen. Warenhausfilialen sollen nicht dem Sanierungskurs Opfer fallen. Schließungen würden die Probleme nicht lösen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Warenhaus-Tochter Prof. Helmut Merkel. Vielmehr solle Personal in der Verwaltung abgebaut und nach Möglichkeit die Arbeitszeit flexibler gestaltet und erhöht werden.

KarstadtQuelle mit seinen rund 100.000 Beschäftigten war nach einem schwachen Jahr 2003 auch ins neue Jahr schlecht gestartet. Im ersten Quartal vergrößerte sich der Konzernverlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als das Vierfache auf 110 Millionen Euro. Auch in den Folgemonaten lief das Geschäft schlecht. Die Warenhaus-Tochter will nun allein über den angekündigten Stellenabbau 145 Millionen Euro einsparen.