VORMERKEN : Pflichtprogramm für alle nur irgendwie an der Gitarre (und der Musik) Interessierten
Die hohe Kunst der Sologitarre kann sich bei Marc Ribot mitunter schon auch so anhören, als hätte der Mann erstmals in seinem Leben eine Gitarre zur Hand, so wie er über deren Saiten stolpert und das Instrument auf seine Klangmöglichkeiten hin befragt. Neugierig und unvoreingenommen. Zu frischen Ausdrucksmöglichkeiten kommend, die man sich ja erst wieder erspielen können muss, wenn die Intensität und Ekstase bereits in Abermillionen von Gitarrensoli niedergegniedelt worden ist. Heißt: Marc Ribot geht es nicht um Virtuosität. Obwohl er auch die kann, was ihn zu einem gern gerufenen Mitmusiker macht. Er spielte die Gitarre für Tom Waits, für Elvis Costello und eine Menge mehr. Und war immer wieder musikalischer Partner von John Zorn. Morgen spielt er im Babylon Mitte ein Soloprogramm, beim zweiten Konzert der Reihe „Discover US“, das eigentlich Pflichtprogramm für alle nur irgendwie an der Gitarre Interessierten sein muss, weil mit Elliott Sharp noch ein weiterer der New Yorker Experimentatoren spielen wird, dessen Gitarrenarbeit man gut und gern als die Quersumme aller Gitarrentechniken bezeichen kann. Der Berliner Pianist Hermann Keller und das Trio Der Moment komplettieren an dem Abend das Programm. TM
Discover US! Marc Ribot, Elliott Sharp u. a.: Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30 Samstag, 28. Februar, 20 Uhr. 25/20 Euro