die anderen über den steigenden ölpreis und das chaos im irak
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Die niederländische Zeitung de Volkskrant meint zum Ölpreis: Trotz aller Unheilsnachrichten besteht kein Grund zur Panik. Wenn man den jetzigen Preis um die Inflationsrate bereinigt, liegt er noch immer unter dem Niveau vom Ende der Siebzigerjahre. Ein höherer Ölpreis hat auch seine Vorteile. Er macht die Ausbeutung von derzeit noch unrentablen Ölvorräten attraktiver. Zudem kann ein höherer Ölpreis einen neuen Impuls für Investitionen in Energie sparende Techniken und alternative Energiequellen geben. Doch je länger wir auch den Zeitpunkt wirklicher Knappheit vor uns herschieben können, so bleibt doch eines sicher: eines Tages sind alle Ölvorräte aufgebraucht.

Die französische Tageszeitung Le Figaro kommentiert die Lage im Irak: In einem fanatisierten Land ohne funktionierende Schulen, wo junge bewaffnete Männer die Szene beherrschen, kann der Wiederaufbau sich kaum entwickeln. Die Gewalt in den Städten hat die irakischen Eliten gelähmt. Man kann es nicht oft genug wiederholen, dass die Amerikaner einen schweren Fehler begingen, als sie nach der Eroberung Bagdads die bestehende soziale Struktur in Form der Baath-Partei zerstört haben. Keine Gesellschaft der Welt kann sich von heute auf morgen wandeln. Mit ihrem Traum, dem Irak die Demokratie aufzuzwingen, haben die Amerikaner bislang nur die Anarchie gebracht.