Jacob gegen Wilhelm Grimm

betr.: „Der pedantischen unart gipfel“

Peter Unfried schreibt: „Schon die brüder Grimm haben den ‚albernen gebrauch groszer buchstaben‘ kritisiert.“ Das ist nur die halbe Wahrheit: Der kleinschreibende Jacob Grimm, von den gegenwärtigen Noch-mehr-Großschreibern als Reform-Schutzheiliger verehrt, konnte noch nicht einmal seinen Bruder Wilhelm von der Seriosität des Kleingeschriebenen überzeugen, wie ihr Briefwechsel zeigt. Wohl deshalb unterblieb die gemeinsame Veröffentlichung weiterer Märchen. Sie wurde erst wieder durch die Kultusminister mit dem Fünfzig-Prozent-weniger-Fehler-Märchen fortgesetzt.

SIGMAR SALZBURG

Dänischenhagen