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Archiv-Artikel

Meister im Stromsparen

Hamburg erhält EU-Preis „Greenlight“ für Lampenaustausch. 22 Millionen Kilowattstunden weniger pro Jahr und ein Beitrag zum Klimaschutz

Es kann so einfach sein: Durch den schlichten Austausch konventioneller Leuchten durch Energiesparlampen in öffentlichen Gebäuden spart Hamburg jährlich 22 Millionen Kilowattstunden Strom. Die EU hat der Stadt dafür als größten Partner im EU-Energiesparprogramm „Greenlight“ ausgezeichnet. Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei) nahm die Ehrung gestern vom Generaldirektor der EU, Wilhelmus de Wilt, entgegen. Angeleiert wurde das Projekt bereits 1992, dem Jahr des Welt-Umweltgipfels in Rio de Janeiro.

Die Behörden haben in den vergangenen Jahren in rund 400 öffentlichen Gebäuden mehr als 200.000 Leuchten ersetzt. Nach Berechnungen der Umweltbehörde lässt sich die eingesparte Energie in rund 14.000 Tonnen Kohlendioxid umrechnen, die im Jahr weniger aus Kraftwerken in die Atmosphäre abgegeben werden. Das Gas trägt maßgeblich zum Treibhauseffekt bei.

Überträgt man das nationale Klimaschutzziel Deutschlands auf Hamburg, zeigt sich, dass selbst eine solche Leistung nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellt. Demnach müsste Hamburg rund fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft blasen. Allein der Auto- und Lastwagenverkehr emittiert nach Angaben des Kursbuches Umwelt der Umweltbehörde 1,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr.

Seit 1992 hat die Umweltbehörde rund 22 Millionen Euro investiert, um die Beleuchtungstechnik in Polizeiwachen, Schulen, Museen und Kindergärten zu modernisieren. Die Investition rechnet sich durch sinkende Betriebskosten schnell. Allein die Kunsthalle spart durch Greenlight 240.000 Kilowattstunden im Jahr, was rund 17.000 Euro entspricht. Insgesamt spart die Stadt 3,4 Millionen Euro jährlich. Dabei brauchen die Lampen nicht nur weniger Strom, sondern sie halten auch viel länger als Glühbirnen.

Teilnahmevoraussetzung für das Greenlight-Programm ist, dass der Stromverbrauch mit dem Austausch von Leuchten um mindestens 30 Prozent reduziert wird. Gernot Knödler