: Dräger auf Zickzack Kurs
Wissenschaftssenator schmeißt eigene Planung um
Nicht mal drei Monate ist es her, da beschloss der Hamburger Senat auf Betreiben von Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) in seinen „Leitlinien“ für die Hochschulentwicklung einen 15-prozentigen Studienplatzabbau bis 2009. Vorige Woche nun erklärte Dräger überraschend, Hamburg gefährde mit dieser Absenkung seine Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich, weil es im Jahr 2012 nur noch den eigenen Bedarf, aber nicht den der Metropolregion Hamburg abdecke. Hamburgs Hochschulen müssten deshalb auch „quantitativ“ wachsen, der Einwand, es gebe kein Geld, sei kein Argument.
Die SPD-Politikerin Barbara Brüning wirft Dräger deshalb einen „Zickzackkurs“ vor, durch den die Arbeit der von Ex-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi geleiteten Kommission zur Farce werde. Denn diese hatte den Auftrag, ohne zusätzliches Geld eine Perspektive bis 2012 zu entwickeln und kam in ihrem Bericht, der Grundlage der „Leitlinien“ war, zu dem Schluss, dass die anvisierte Zahl von 6.500 Absolventen im Jahr 2012 den Metropolbedarf abdecke. Uni-Präsident Jürgen Lüthje indes hatte bereits im April in der taz hamburg vor dieser Bedarfsprognose gewarnt, weil sie nur den Ersatzbedarf für Hamburg abdecke und somit den Metropolzuschlag gefährde. KAJ