Verhandlungschaos
: Kita-Gespräche abgebrochen

Die Verhandlungen zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) und der Sozialbehörde über die künftige Kita-Finanzierung wurden gestern „ergebnislos abgebrochen“. Das berichtet die AGFW. „Die Politik muss zu ihrem Kita-Gesetz stehen und das Geld dafür bereitstellen. Anders geht es nicht“, erklärte ihr Sprecher Michael Edele.

Die Verbände hatten der Stadt angeboten, die durch den Kita-Kompromiss zusätzlich erwarteten 5.000 Kinder berufstätiger Eltern bei gleichem Budget von 348 Millionen Euro aufzunehmen. Dies würde eine Einsparung von 27 Millionen Euro und eine Absenkung des Personalschlüssels um 9 Prozent bedeuten und sei „über der Grenze des fachlich Vertretbaren“.

Die Sozialbehörde hatte laut AGFW jedoch lediglich einen Etat von 315 Millionen Euro geboten und gleichzeitig die Aufnahme der 5.000 Kinder verlangt. Doch für diese Kinderzahl, so Edele, würden bei gleich bleibenden Standards sogar rund 400 Millionen Euro benötigt. Edele: „Die Stadt will von uns Trägern also 70 Millionen Euro. Das ist einfach zu viel.“

Die Behörde selbst „bedauerte“ laut Sprecherin Anika Wichert den Abbruch der Verhandlungen durch die Spitzenverbände. Bei deren „an sich“ konstruktiven Haltung rechne sie jedoch mit einer „baldigen Rückkehr“. Die Behörde müsse abwägen zwischen einer „qualitativ hohen Versorgung“ und dem „finanziell Vertretbaren“. Deshalb wolle sie die erhöhte Ausstattung, die die Kitas vor einem Jahr bei Einführung des Gutscheinsystems erhalten hätten, zurücknehmen. „Zudem“, so Wichert, soll es eine Erhöhung der Gruppengrößen bei Krippenkindern von zwölf auf 13, bei drei- bis sechsjährigen Kindern von 20 auf 23 und bei Schulkindern von 20 auf 25 geben. kaj