: Für ein Nigeria ohne Lotto
Grüne fordern CDU, SPD und FDP zum Protest gegen niedersächsische Glückspiel-Entwicklungshilfe auf
Hannover taz ■ Die Grünen protestieren gegen den Plan der Toto-Lotto GmbH Niedersachsen, Mitarbeiter und technische Geräte in Nigeria einzusetzen. Fraktionschefin Rebecca Harms hat CDU, SPD und FDP vorgeschlagen, gemeinsam darauf zu drängen, dass von der Geschäftsausweitung Abstand genommen wird.
„Sicherlich ist es grundsätzlich richtig, Länder in Afrika auch aus Niedersachsen zu unterstützen“, sagte Harms. Das geplante Engagement sei jedoch aus ihrer Sicht „falsch“. Es sei bestimmt nicht „eine der vordringlichen Aufgaben, in Nigeria ein System zu Durchführung von Lotterien und Sportwetten zu installieren“, sagte Harms. Indirekt ist das Land Mitgesellschafter der Lotto-GmbH. Auch im Hinblick auf die derzeitige Sicherheitslage sei „der geplante Einsatz von Mitarbeitern problematisch“, sagte Harms.
Vor kurzem war bekannt geworden, dass Toto-Lotto 3.000 Terminals nach Westafrika verkaufen will (die taz berichtete). Im kommenden März sollte dort mit niedersächsischem Know-How das Lotto-Spiel beginnen. Acht Mitarbeiter der nigerianischen Lottogesellschaft sollten zum Training nach Hannover kommen, Lotto-Aufbauhelfer aus Deutschland sollten den Prozess vor Ort vier Jahre lang betreuen. ksc