Türkei-Kampagne empört Schröder

GÖTTINGEN dpa ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat der Opposition im Bundestag eine „hässliche Kampagne“ gegen eine mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei vorgeworfen. Die Opposition versuche erneut „Fremdenfeindlichkeit zum Gegenstand der politischen Auseinandersetzung zu machen“, sagte Schröder gestern in Göttingen. „Die versuchen das immer wieder. Und das ist gefährlich.“ Dabei sei es „im ureigensten Interesse“ Deutschlands und Europas, der Türkei eine Perspektive für eine EU-Mitgliedschaft zu geben. In den vergangenen 40 Jahren hätten sämtliche Bundesregierungen „den Menschen in der Türkei gesagt, ihr habt eine Perspektive für die Annäherung und für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union“, sagte der Bundeskanzler. „Wir machen diese Politik kontinuierlich weiter.“ Es sei eine große Chance, „wenn es gelänge, in der Türkei eine Verbindung zwischen islamischem Glauben und demokratischen Werten“ herzustellen. „Wir haben allen Anlass, eine solche Perspektive für die Türkei zu unterstützen und das nicht in einer Weise zu zerreden, wie das gegenwärtig Mode ist bei der deutschen Opposition.“