: Mit Kunstverstand gegen das RAF-Gespenst
Neues Konzept für die geplante RAF-Ausstellung vorgelegt: „Die Kunst muss im Mittelpunkt stehen“
BERLIN dpa/taz ■ Überraschende Wendung in der Diskussion um die geplante RAF-Ausstellung in Berlin: Das Berliner Ausstellungshaus Kunst-Werke, in dem die Schau von November 2004 an gezeigt werden soll, legte ein neues Konzept vor. „Die Kunst muss bei dieser Ausstellung im Mittelpunkt stehen“, heißt es darin. Da nach dem Streit um eine Mystifizierung der RAF eine Gegenüberstellung von Kunst und Historie nicht mehr möglich sei, solle es nun um den Niederschlag von Terror in der Kunst gehen. Möglich sei eine „Fallstudie am Beispiel der RAF“.
Damit geht die Debatte um die Ausstellung in eine neue Runde. Kulturstaatsministerin Christina Weiss hatte am Wochenende überraschend die für diesen Montag geplante Sondersitzung des Hauptstadtkulturfonds, auf der über die Fördermittel beraten werden sollte, abgesagt. Das neue Konzept und der Förderantrag müssten erst geprüft werden. In dem neuen Konzept räumen die Kunst-Werke Versäumnisse in der „Kommunikation mit den Angehörigen der Opfer der RAF“ ein. Angehörige und zahlreiche Politiker, darunter Guido Westerwelle, Otto Schily und Gerhard Schröder, hatten scharfen Protest gegen die Ausstellung erhoben.
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