Six Feet Over

Asche von Toten wird jetzt in den Himmel geschossen

VANCOUVER afp/taz ■ 1,4 Millionen Menschen waren begeistert von den bunten Feuerwerkskörpern, die den Nachthimmel von Vancouver erleuchteten. Was sie nicht wussten: In einer der Raketen befand sich die Asche von Frank Fong, einem mit 36 Jahren an einem Herzinfarkt verstorbenen Radiomoderator. Rund 800 Leiter von Bestattungsunternehmen strömen seit Mittwoch zu einer Messe in die kanadische Metropole. Heißluftballons, so eines der Angebote, tragen die Asche der Verstorbenen in 9.000 Meter Höhe, bevor sie explodieren. Mehrere US-Firmen verarbeiten die Asche zu künstlichen Diamanten – damit die Hinterbliebenen den Verblichenen an einer Kette mit sich herumtragen können. „Die Leute wollen heutzutage ihr eigenes Ding machen“, sagt Jack Springer, Chef des Verbandes der nordamerikanischen Feuerbestatter. „Das gilt sogar dann, wenn sie tot sind.“