einzelhandelskonzept : Egoshooter haben gewonnen
Den HändlerInnen im westlichen Ruhrgebiet steht trotz Einzelhandelskonzept keine goldene Zukunft bevor. Die beteiligten Städte haben so lange geschachert, bis aus dem sinnvollen Werk ein farbloses Lippenbekenntnis wurde. Gerade großen Städte wie Oberhausen und Düsseldorf haben ihre Muskeln spielen lassen, die kleinen werden auch in Zukunft zusehen müssen, wie ihre Zentren neben den immer größer wuchernden Konsumtempeln eingehen.
KOMMENTAR VONANNIKA JOERES
Oberhausen hat es geschafft, seine Vergrößerungspläne schon im voraus durchzuboxen, Duisburg und Düsseldorf wollen ihre Baukräne ebenfalls wie geplant für so größenwahnsinnige Mammutprojekte wie das Multi Casa und die Düsseldorfer Arkaden auffahren. Neu ist nur das Moderationsverfahren. Das aus diesem Debattierclub aber auch ein verträglicher Konsens entsteht, ist fraglich – am Ende hat die Einzelstadt das letzte Wort.
Dabei ist dieser Kampf um KundInnen ruinös. Schon jetzt bieten laut einer Studie der Bezirksregierung die HändlerInnen zwischen Essen und Düsseldorf über 250.000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu viel an, zu viel jedenfalls für die sinkende Kaufkraft der KundInnen. Der bevorstehende Bevölkerungsrückgang lässt die Einkaufsstraßen weiter veröden. Bei soviel Eigensinn der Städte hilft kein klingendes Konzept. Nötig ist eine Änderung der Landesbauordnung im Städtebauministerium, die für alle verbindlich ist.