Wie ein Mobile

Der Betrieb als eigenständiges System: Das systemische Coaching will ungeahnte Potenziale zutage fördern

Nicola Richter hatte Erfolg. Zum Jahrtausendwechsel übernahm die diplomierte Bioingenieurin einen Handwerksbetrieb für Solartechnik. Aus der Ein-Personen-Firma wuchsen innerhalb kurzer Zeit fünf Arbeitsplätze, doch schon bald wurde das persönliche Ausmaß ihres Leitmottos „Höher-schneller-weiter“ mehr als deutlich: Sie fühlte sich seelisch ausgebrannt, und auch körperlich war sie ziemlich am Ende.

Die 34-Jährige suchte professionelle Hilfe im systemischen Coaching. „Konkret hieß das für mich, mir zusammen mit meinem Coach meiner eigenen Ressourcen und Stärken bewusst zu werden“, erzählt die Jungunternehmerin. „So entdeckten wir mein Potenzial in der Organisation und Akquise – für mich überraschend. Ich lernte, diese Stärken zu fördern und andere Aufgaben zu delegieren.“

Weitere Ergebnisse brachte die Betrachtung des Betriebes als eigenständiges System: Arbeits-, Familien- und andere Systeme verhalten sich wie ein Mobile. Verändert sich ein Teil, gerät das gesamte System in Bewegung. Konflikte können gesehen und bearbeitet werden, auch wenn Auseinandersetzungen zunächst unangenehm sein können. Richter in ihrer Position als Arbeitgeberin gelang es, auf eine andere Art zu kommunizieren und dadurch die jeweiligen Qualitäten der MitarbeiterInnen zu fördern und zu nutzen – zugunsten eines wachsenden Arbeitsergebnisses.

„Meinen ganz persönlichen Erfolg erreichte ich schließlich mit der Definition meiner ureigenen Ziele und Wünsche und meiner persönlichen Grenzen. Meine Unabhängigkeit von Angestellten und dem Handwerk stand ganz oben auf der Liste.“ Nicola Richter hat sich entschieden: Heute führt sie, erfolgreich und zufrieden, ein eigenes Ingenieurbüro für Energiemanagement. Roswitha Wittenberg

Institut für Systemische Kommunikation, ☎ 72 73 08 05, E-Mail: institut@systemischekommunikation.de. Nicola Richter gibt ihre Erfahrungen gern an Interessierte weiter: ☎ 51 32 73 91 oder www.was-sonst.net