: Gewerbesteuer weckt neue Hoffnungen
Nur einige Städte in Nordrhein-Westfalen können sich über höhere Einnahmen der Unternehmen freuen
DÜSSELDORF dpa/taz ■ Die Kommunen in NRW profitieren höchst unterschiedlich von den wieder steigenden Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Während zum Beispiel Essen und Düsseldorf sehr zufrieden mit den Einnahmen aus dem ersten Halbjahr sind, ist die Lage unter anderem in Köln, Dortmund und Bonn trister. Landesweit können die Städte und Gemeinden nach einer ersten Berechnung des NRW-Finanzministeriums ein Halbjahres-Plus von 5,8 Prozent bei der Gewerbesteuer erwarten. Das ist deutlich unter dem bundesweiten Wert von 8,4 Prozent.
Über Erwarten günstig ist die Situation in Essen, wo die Stadt ihre Einnahmeprognose bei der Gewerbesteuer von 163 auf nun 197 Millionen Euro hoch schraubte. Der Ausblick für 2005 ist sogar noch besser. „Sobald die Wirtschaft wieder anläuft, wird es das Ruhrgebiet besonders positiv spüren“, meinte Essens Kämmerer Marius Nieland. Viele Großkonzerne hätten hier ihren Sitz. In der Landeshauptstadt Düsseldorf sehe es ebenfalls „sehr positiv aus“, meinte ein Stadtsprecher.
In Bochum stellte der Kämmerer eine leichte Tendenz zur Besserung fest. Das Gleiche gilt für Mülheim an der Ruhr. „Wir haben schon zu Jahresbeginn optimistisch geschätzt und dieser Optimismus war berechtigt“, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels. Keinen Silberstreif am Horizont sehen dagegen Duisburg und Dortmund. „Im Gegenteil, wir verzeichnen eine weiter sinkende Tendenz“, sagte Stadtsprecher Udo Bullerdieck. Dortmund verfüge nicht mehr über große Konzern-Zentralen. Auch in Duisburg sei noch keine Stabilisierung der Gewerbesteuer erreicht, erklärte das Presseamt.
Auch Köln rechnet nicht mit einem dicken Plus. „Wir sind eine Versicherungsstadt und den Versicherungen ging es nicht so gut“, sagte Stadtsprecherin Inge Schürmann. „Wir hoffen auf das zweite Halbjahr.“