: Kämpfe in Nadschaf wieder neu entbrannt
Mehdi-Milizen setzen Verhandlungen um Imam-Ali-Moschee aus. US-Panzer rücken weiter auf das Gotteshaus vor
NADSCHAF afp ■ Ein Ende der Kämpfe in der zentralirakischen Stadt Nadschaf ist nicht in Sicht: Milizionäre des radikalen Schiitenführers Muktada al-Sadr lieferten sich nahe der Imam-Ali-Moschee am Sonntag erneut heftige Gefechte mit US-Soldaten und feuerten auf US-Panzer, die in rund 300 bis 900 Meter Entfernung von dem Schrein Stellung bezogen hatten. Al-Sadrs Anhänger setzten den angekündigten Abzug aus der umkämpften Imam-Ali-Moschee nach den Worten eines Sprechers vorerst aus. Auch in den Städten Basra und Amara lieferten sich Aufständische Kämpfe mit britischen und polnischen Einheiten.
Die Lage in der Imam-Ali-Moschee von Nadschaf, in der sich hunderte Kämpfer al-Sadrs seit fünf Monaten verschanzt halten, war während des Wochenendes extrem unübersichtlich. Al-Sadr hatte sich am Freitag zur Übergabe der Schlüssel des Gotteshauses an die Mardschaija, die höchste religiöse Autorität der Schiiten, bereit erklärt. Nachdem sich seine Anhänger nach eigenen Angaben am Samstag zum Abzug aus ihrem Stützpunkt vorbereiteten, erklärte al-Sadrs Sprecher Scheich Ahmed Schaibani dann am Sonntag den Abzug für vorerst „ausgesetzt“. Grund waren angeblich Schwierigkeiten bei der Erstellung eines Inventars der Moschee, in der tausende Pilger jedes Jahr reiche Spenden zurücklassen.
ausland SEITE 9