DARFUR-GESPRÄCHE IN NIGERIA BEGONNEN

In Nigerias Hauptstadt Abuja ist gestern eine Regierungsdelegation des Sudan unter Leitung des Landwirtschaftsministers Amjzoub al-Khalifa Ahmad mit hochrangigen Delegationen der beiden Darfur-Rebellenbewegungen SLA (Sudan Liberation Army) und JEM (Justice and Equality Movement) zu neuen Friedensgesprächen zusammengekommen. Die letzte Runde solcher Gespräche war im Juli in Äthiopien gescheitert, nachdem die Regierung die von den Rebellen als Bedingung geforderte Entwaffnung der Dschandschawid-Milizen in Darfur abgelehnt hatte. Der Umgang mit den Milizen wird auch die Gespräche in Nigeria dominieren.

Zum Auftakt der Gespräche lehnte Sudans Regierung erneut den Vorschlag ab, eine 2.000 Mann große Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) nach Darfur zu lassen. Nigeria und Ruanda wollen diese Truppe stellen. Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo, der die Gespräche vermittelt hat, schlug am Wochenende vor, dass die AU-Truppe Darfurs Rebellen demobilisieren könne, während Sudans Regierung sich um die Milizen kümmert.

Die Gespräche in Nigeria, an denen zahlreiche afrikanische Regierungen als Beobachter beteiligt sind, dürften mehrere Tage dauern, bevor nächste Woche der UN-Sicherheitsrat zu erneuten Darfur-Konsultationen zusammentritt. Ein konkretes Verhandlungsergebnis wird bis dahin nicht erwartet. D.J.