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Archiv-Artikel

Toll: Arztbesuche jetzt noch kürzer

Berliner Patienten müssen Nerven bewahren: Ein Großteil der rund 7.600 niedergelassenen Ärzte wird Termine für bestimmte Untersuchungen verschieben und die Sprechzeiten verkürzen. Damit reagieren sie auf ein neues Honorarverteilungssystem, mit dem die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wegen chronischer Geldnot den Leistungsumfang im ambulanten Bereich reduzieren und die Kosten senken will. Die Versorgungsqualität soll nach dem Willen der Standesvertretung nicht darunter leiden. Das neue Vergütungssystem löst die bisherige Kopfpauschale ab, die von den Kassen je Versichertem unabhängig von der Zahl der Arztbesuche gewährt wird. Nun erhalte jeder Mediziner ein individuelles Budget, bei dessen Überschreitung er beträchtliche Abschläge hinnehmen müsse, so Berlins KV-Chef Manfred Richter-Reichhelm. Wer nicht auf Dauer draufzahlen wolle, werde seine Leistungen dem Finanzrahmen anpassen und senken. Das beschränke sich aber auf medizinisch vertretbare Fälle. DDP