NRW FILMTIPP DER WOCHE

„Aktion - Reaktion!“ brüllt der hartherzige Direktor der Erziehungsanstalt Rachin (François Berléand). Auf jeden Ungehorsam folgt umgehend die Bestrafung. Die rabiaten Erziehungsmethoden im streng geführten Internat mit seinen dunklen Gemäuern führen allerdings nur zu blindem Gegenterror. Erst als der arbeitslose Musiker Clément Mathieu (Gérard Jugnot) eine Anstellung als Hilfslehrer und Aufseher beginnt, wird der durchbrochen. Er gründet einen Kinderchor und gewinnt so das Vertrauen der eingeschüchterten Kinder. Für ihn zählen noch Wertbegriffe der Aufklärung wie Humanität und Toleranz. Mit der pädagogischen Wirkung seiner Musik führt er auch eine Art gewaltlosen Widerstand gegen das Regime des Schulleiters. Der berührende Debütfilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ (Frankreich/Schweiz 2004) vom französischen Regisseur Christophe Barratier – und mit kleinem anarchischen Ende – lehnt sich lose an den 1944, unter deutscher Besatzung entstandenen, französischen Spielfilm „Der Nachtigallenkäfig“ von Jean Dreville an. Der erzählt ebenfalls eine Geschichte über einen Hilfslehrer, der gegen einen despotischen Erzieher ankämpft, die Jungen auf seine Seite zieht, aber dann von der Schule verwiesen wird. STO