Besser Bio fürs Baby

Grenzwertig: Nach einer Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau nur bedingt kleinkindtauglich

Wer seine Kinder grundsätzlich gesund ernähren möchte, sollte nach Ansicht von Greenpeace auf Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau verzichten. Nach einer jetzt veröffentlichten Untersuchung der Umweltorganisation fanden sich in Äpfeln und Birnen aus herkömmlichem Anbau Pestizidwerte, die über der Grenze für Kleinkindnahrung liegen. Auch konventionell angebaute Trauben, Paprika und Erdbeeren seien danach nicht uneingeschränkt verwendbar.

Nahrung für Kleinkinder darf nur 0,01 Milligramm Pflanzenschutzmittel pro Kilogramm Nahrung enthalten. Bei den untersuchten Proben lagen nach Angaben des Greenpeace-Agrar-Experten Eckehard Niemann die meisten konventionell angebauten Äpfel und Birnen über diesem Grenzwert: Von 16 Äpfeln überschritten ihn 15, von 9 Birnen waren es 6. In 12 untersuchten Möhren wurden dagegen keine Rückstände gefunden. Die Studie, so Niemann, sei auf Grund der geringen Probenzahl zwar nicht repräsentativ, gebe aber einen Hinweis darauf, dass für Kleinkinder Obst und Gemüse häufig zu stark belastet sei.

Wenn Verbraucher ganz sicher gehen wollten, „sollten sie auf Bio-Produkte zurückgreifen“, sagt auch der Leiter des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Christian Grugel. Der strenge Grenzwert sei insbesondere bei Flaschennahrung und Babybreien vernünftig, weil viele Kleinkinder keine anderen Lebensmittel zu sich nähmen.

Greenpeace fordert vom Handel Lebensmittel aus einer naturnahen Landwirtschaft. Belastete Ware sollte mit dem Hinweis „Für die Ernährung von Kleinkindern ungeeignet“ gekennzeichnet werden. Eine Alternative sei eine Extra-Theke in Supermärkten, die speziell Lebensmittel für Kleinkinder anbiete. lno