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Archiv-Artikel

Fünf Geiseln im Irak freigelassen

Drei Jordanier, ein Sudanese und ein Türke frei. Entführer der Reporter stellenParis angeblich Bedingungen. Festnahme von Saddam-Hussein-Vize dementiert

BERLIN rtr/dpa/ap ■ Irakische Untergrundgruppen haben gestern fünf ausländische Geiseln freigelassen. Im Westirak ließen Extremisten drei Jordanier und einen Sudanesen frei, teilte Jordaniens Außenminister Marwan al-Muaschir mit. Die „Islamische Widerstandsbrigade“ ließ nach Angaben des Senders al-Arabia einen türkischen Lkw-Fahrer frei, dessen Firma bereit war, den Irak zu verlassen.

Indes haben die Geiselnehmer der französischen Reporter offenbar drei Bedingungen gestellt, die Paris binnen 48 Stunden erfüllen soll. Die Website islamic-minbar.com veröffentlichte gestern eine angebliche Erklärung der Entführer, deren Authentizität nicht feststand. Demnach forderte die „Islamische Armee“, Paris müsse eine von Ussama Bin Laden angebotene Waffenruhe annehmen, fünf Millionen Dollar Lösegeld zahlen und sich verpflichten, mit dem Irak keine militärischen und kommerziellen Kontakte aufzunehmen. Seit Tagen bemüht sich die französische Regierung um die Freilassung von Christian Chestnot und Georges Malbrunot.

Bei einem Autobombenanschlag am Rande der Widerstandshochburg Falludscha sind gestern zehn Soldaten getötet worden. Sieben seien US-Marine-Infanteristen, teilte die US-Armee mit. Drei Getötete gehörten der irakischen Nationalgarde an. Sonntagabend hatten Aufständische bei einem Mörserangriff in Balad zwei US-Soldaten getötet.

Das Innenministerium dementierte gestern die Festnahme eines Vize von Exdiktator Saddam Hussein. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass es sich bei dem Festgenommenen nicht um Isset Ibrahim al-Duri, sondern um einen Verwandten handle. Al-Duri steht auf der US-Wanted-Liste an sechster Stelle. Auf seine Ergreifung sind zehn Millionen Dollar ausgesetzt.