Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Da gibt’s nur eins: rausgehen! Das wahrscheinlich letzte schöne, spätspätsommerliche Wochenende ist angebrochen. Da sollte man mit Kindern nicht in dunklen Kinosälen dämmern oder gerade jetzt Bastelarbeiten ins Werk setzen.
In Alt-Marzahn wird an diesem Wochenende Erntefest gefeiert. In Zeiten umgewidmeter Volkspaläste tut so ein bisschen Soz-Retro ganz gut. Und tatsächlich, wer in dem alten Marzahner Dorfkern steht, am Horizont Zwanziggeschosser und die Bockwindmühle, findet hier die Ergebnisse der 70er-Jahre-Stadtplanung in Reinform. Denn damals war Marzahn wirklich nur ein Dörfchen, umgeben von Feldern. Jedes Wochenende zogen die Jugendlichen aus Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf – heute veritable Villenvororte – nach Marzahn in den Dorfkrug zur Disco. Heute kommen sie aus Mitte und Kreuzberg angerauscht mit ihren Kindern, um mit Oma und Opa Erntefest zu feiern.
Gleich ums Eck gibt es hier den schönen Erholungspark. Der wurde 1987, zum 750. Berlin-Geburtstag, den nach Grün dürstenden Marzahnern vermacht. Den Anfang machte ein japanischer Garten, inzwischen gibt es noch den Chinesischen und den Balinesischen. Etwas abseits wurden prima Spielplätze gebaut und eine Halfpipe. Wenn man da so steht – der Wind geht, die Kinder juchzen, im Hintergrund die Skyline –: grandios.
Bleiben wir bei Ostberliner Traditionen. Schon zum 35. Mal wird an diesem Wochenende das Fest an der Panke gefeiert. Auf dem Festgelände in der Breiten und der Ossietzkystraße gibt es natürlich massenhaft Angebote für Kinder, außerdem den berühmten Künstlerboulevard. Verlage und Handwerker bieten ihre Produkte an, und auf der Showbühne gibt es Musik, Artistik und Animation. Ein Fest mit langer Tradition, gutem Essen und netten Leuten. Also: raus!