: Neustadt, ade
Abschied auf Raten, heute mit dem Zeitkratzer Ensemble
Der „Club Neustadt“, die Volksbühnen-Reihe in den Kulissen der künstlichen Stadt am Rosa-Luxemburg-Platz, strebt so langsam seinem Ende zu. Eine gute Gelegenheit, die Installation noch mal auf sich wirken zu lassen, bietet sich heute Abend beim Auftritt vom Zeitkratzer Ensemble. „In ihrem Bestreben, eine Musik zu kreieren, die nirgends zu Hause ist und nirgendwo ankommen will, ist das Zeitkratzer Ensemble erneut einen Schritt vorangekommen“, stellt der taz-Kritiker Andreas Hartmann anlässlich der letzten CD der Experimentalmusiker fest. Eigenwillig wird es jedenfalls wieder werden, wenn die Musiker sich John Cage, Nam Jun Paik und andere Größen der (ja gar nicht mehr so) Neuen Musik zur Brust nehmen. Und treue Volksbühnenbesucher dürfen noch ganz nebenbei darüber nachdenken, was die Geräusche und die Stille, die Zeitkratzer produzieren, mit Castorfs „Idioten“-Inszenierung zu tun haben. Denn als eine Hommage darauf ist die Performance gedacht. Genug Stoff also, um sich abendfüllend den Kopf zu zerbrechen, während die Musik in den Eingeweiden rumort. Als Gast stellt Marc Weiser von Rechenzentrum Elektronik, Gitarre und Stimme zur Verfügung, Dominik Busch sorgt für die Videoprojektion.