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Archiv-Artikel

Iran will einlenken

Teheran vermeldet Einigung mit Internationalen Atomenergiebehörde über Zusammenarbeit

TEHERAN ap ■ Iran will der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Beweise für die friedliche Nutzung seines Nuklearprogramms vorlegen. Man habe sich über einen Zeitplan für entsprechende Maßnahmen geeinigt, sagte der iranische IAEA-Gesandte Ali Akbar Salehi am Samstag der Agentur AP. Die Regierung habe bereits einige Fragen der IAEA angesprochen und werde auf weitere in Kürze antworten.

„Wir haben absolute Übereinstimmung über Maßnahmen erreicht, die den Beweis für die rein friedliche Nutzung unseres Nuklearprogramms erbringen werden“, erklärte Salehi. Am Donnerstag war eine IAEA-Delegation zu Verhandlungen in die iranische Hauptstadt gereist. Am Freitag habe das Team Teheran „mit vollster Zufriedenheit“ wieder verlassen, erklärte Salehi. Von der Internationalen Atombehörde gab es zunächst keine Stellungnahme.

Spuren von hoch angereichertem Uran und andere Hinweise auf Pläne zum Bau von Atomwaffen veranlassten das IAEA-Direktorium am 12. September, Iran ein Ultimatum bis Ende Oktober zu stellen. Bis dahin soll Teheran Beweise vorlegen, dass sein Atomprogramm ausschließlich der Energiegewinnung und damit friedlichen Zwecken dient. Salehi äußerte sich nicht dazu, ob Iran die Frist einhalten will.

Er zeigte sich bereit, der UN-Behörde eine Liste von importierten Ausrüstungsgegenständen zu übergeben, die nach iranischer Darstellung bereits bei der Einfuhr mit waffenfähigem Uran kontaminiert waren. „Der Zug hat sich in Bewegung gesetzt“, sagte er. „Und wir sind übereingekommen, ihn weiter zu beschleunigen.“ Gleichwohl sei der 31. Oktober als Ultimatum nicht der maßgebliche Zeitrahmen für Teheran.

Am Freitag hatte der ehemalige iranische Präsident Haschemi Rafsandschani die Zusammenarbeit seines Landes mit der IAEA an Bedingungen geknüpft. Man werde den Inspekteuren mehr Zugang gewähren, wenn diese „die Sicherheit des Landes“ nicht verletzten, sagte er. Dies heißt nach Ansicht von Beobachtern, dass militärische Einrichtungen von den Kontrollen ausgenommen werden sollen.