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Archiv-Artikel

Auftakt mit Gold

Deutsche Athleten gewinnen am ersten Wettkampftag der Paralympics in Athen im Judo und beim Schießen

ATHEN dpa ■ Goldener Auftakt für das deutsche Paralympics-Team: Mit zweimal Gold und zweimal Bronze im Schießen und im Judo ist der Start in die Behindertenspiele in Athen geglückt. Die Sportschützin Manuela Schmermund (Niederaula) holte am Samstag die erste Goldmedaille. Die 32-Jährige besiegte im ersten Wettkampf der Spiele überraschend die starke Konkurrenz aus Asien im Luftgewehr stehend. Ihre ebenfalls querschnittsgelähmte Teamkameradin Sabine Brogle (Offenburg) zog mit Bronze nach.

„Das ist der Start, von dem wir geträumt haben, das wird uns einen Push geben“, sagte Arno Schade, Pressesprecher des deutschen Teams. Kurze Zeit später erklang bei den Judoka die deutsche Hymne: Susann Schützel (Frankfurt/Oder) erkämpfte Gold in der Klasse bis 52 kg, Astrid Arndt (Leverkusen) Bronze in der Klasse bis 42 kg. Unter den Augen von Bundespräsident Horst Köhler gab Susann Schützel im Finale der Sehbehinderten alles. Gegen die Französin Sandrine Aurieres holte die fünffache Welt- und Europameisterin zwei mittlere und eine kleine Wertung. „Ich bin schlichtweg begeistert. Toll, wie dieses Mädchen gekämpft hat“, sagte der Bundespräsident.

Die Schützin Manuela Schmermund gewann mit 493,0 Ringen vor der als hohe Favoritin gestarteten Koreanerin Myung Sook Her (489,3). Die deutsche Teamleitung hatte eher auf Sabine Brogle (488,6) gesetzt, die in Sydney vor vier Jahren bereits Zweite geworden war. Die Sportschützinnen können in den nächsten Wettkampftagen noch mehr für den deutschen Medaillenspiegel tun: So hat Manuela Schmermund in ihrer Spezialdisziplin Kleinkaliber-Gewehr eine weitere Goldmedaille im Visier.

Gerhard Knapp, Vizepräsident des Deutschen Behindertensport-Verbandes (DBS), erhoffte sich durch die frühen Medaillen eine Initialzündung. „Ich habe mich riesig gefreut über diese Nachricht, das kann uns den entsprechenden Kick geben“, meinte er. „Wenn wir unsere dürftigen Ergebnisse von Sydney betrachten, könnte dieser Auftakt der Mannschaft besondere Motivation für Höchstleistungen geben.“ Im Jahr 2000 hatte Deutschland 16 Goldmedaillen gewonnen und war damit in der Nationenwertung nur auf Rang zehn gelandet.