: Der Pessimist, der an die Kraft der Argumente glaubt
Lawrence Lessig ist Professor of Law an der Stanford Law School und hat dort das Center for Internet and Society gegründet. Er ist Autor der Bücher „Code and Other Laws of Cyberspace“, „The Future of Ideas“ und neuerdings „Free Culture“ (im Internet zum freien Download erhältlich unter www.free-culture.cc). Lessig leitet das Creative Commons Projekt (creativecommons.org) und ist Vorstandsmitglied der Electronic Frontier Foundation. Das „Wired“-Magazin nannte ihn einmal den „Elvis des Cyberlaw“. Tatsächlich sind hochgradig komplizierte Fragen der Rechtswissenschaft heute für die Kultur der modernen Gesellschaften ungefähr so wichtig wie die Songs eines Popstars. Schuld daran ist das Internet, das die traditionellen Vorstellungen des urheberrechtlich geschützten Werkes über den Haufen geworfen hat. Alle können alles kopieren, und sie tun es auch. Seine Freunde nennen ihn „Larry“, den Hüftschwung des King beherrscht Lessig allerdings nicht. Mit seiner hohen Stirn und den runden Gläsern in der Metallbrille gibt der Rechtsprofessor vielmehr das perfekte Abziehbild des Intellektuellen: korrekt bis in die lichter werdenden Haarspitzen. Warum er dennoch eine wachsende Fangemeinde hat, versteht man, wenn man ihn nach seinen Gegnern beurteilt. Im jahrelangen Rechtsstreit „Department of Justice vs. Microsoft“ war er Berater des Vorsitzenden Richters. In Redmond war man allein von diesem Umstand so aufgeschreckt, dass der Softwarekonzern alle seine Lobbyhebel in Bewegung setzte, um ihn wieder loszuwerden. Als nächstes legte sich Lessig mit dem Disney-Konzern an. Er nennt Pessimismus sein „Markenzeichen“ und glaubt dennoch an die Kraft des besseren Argumentes. Seine Homepage befindet sich auf www.lessig.org. Foto: Archiv