Dach über dem Kopf

Pik As feiert seinen 90. Geburtstag. In der Schlafstätte für obdachlose Männer sind die Betten knapp

Unter dem Motto „Obdachlose brauchen Hoffnungsträger“ wurde gestern das 90-jährige Bestehen von Pik As, der Schlafstätte für wohnungslose Männer, gewürdigt. Klaus Meister, Staatsrat der Behörde für Soziales und Familie, erinnerte in seiner Rede an die Geschichte der Unterkunft in der Neustadt. Zugleich mahnte er, der Verlust der Wohnung sei „der Auslöser für den sozialen Abstieg“. Ziel müsse es daher sein, „durch Prävention dem Verlust entgegenzuwirken, und wenn er doch kommt, eine Unterkunft zu vermitteln.“

Peter Wabnik, Leiter von Pik As, forderte mehr Schlafplätze für das Haus, um noch weitere Menschen aufnehmen zu können. Die Anlauftstelle ist derzeit mit 220 Obdachlosen zu mehr als 100 Prozent überbelegt. Insgesamt geht Wabnik von rund 3.000 obdachlosen Männern und Frauen in Hamburg aus.

Im Anschluss an die Vorträge pflanzte Helge Adolphsen, Hauptpastor am Michel, einen Apfelbaum als Symbol der Hoffnung. Zuvor hatte er die rund 50 Gäste zu Toleranz gegenüber Obdachlosen aufgerufen.

Die Sozialbehörde unterstützt Pik As mit 1,5 Millionen Euro jährlich. Das Haus finanziert sich zudem über eigene Einnahmen für die Übernachtungen (1,60 Euro pro Nacht). SK