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Archiv-Artikel

Titelscharfe Uni-Kürzungen

Niedersachsens Wissenschaftsminister will Unis in Buxtehude und Nienburg schließen

Von Ksc

Hannover taz ■ Obwohl die Zahl der Studienanfänger in Niedersachsen bald um 15 Prozent auf 30.000 steigt, wird der Hochschuletat im kommenden Jahr um 40,7 Millionen Euro zurückgefahren, 2005 um weitere zehn Millionen. 1.100 Stellen werden gestrichen, 500 umgeschichtet, sagte gestern Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) bei der Vorstellung des „Hochschuloptimierungskonzepts“.

Er könne „nicht von dem Weg abweichen, den ich aus fachlicher Sicht für richtig halte“. Das Konzept, das das Kabinett abgesegnet hatte, zeige „titelscharf“, welche Kürzung auf jede Hochschule zukomme, sagte Stratmann. Er sei dabei nicht nach dem „Rasenmäherprinzip“, sondern „strukturiert“ vorgegangen. Deshalb würden die FH-Standorte in Buxtehude und Nienburg mit ihren etwa 1.300 Studenten (Bauingenieure und Architekten) geschlossen. Der Grund: In Niedersachsen gebe es zu viele “Bauwesen“-Standorte, die Nachfrage nach diesen Berufen sinke.

Prozentual gesehen trifft es die Hochschule Vechta mit fast sechs Prozent ihres Etats (oder 600.000 Euro) am härtesten. Vom Volumen her hat die Uni Göttingen mit sieben Millionen Euro (oder 155 Stellen) die größten Einschnitte zu verkraften: Hier werden die Agrar- und Forstökonomie fusioniert, der Studiengang Medienwissenschaften geschlossen und die Lehrerausbildung eingeschränkt. Die Uni Hannover muss mit 6,7 Millionen Euro (oder 150 Stellen) bluten. Die Romanistik und die Soziologie werden komplett weggekürzt, die Sozialwissenschaften kassiert. Die Uni Oldenburg erhält 1,1 Millionen Euro weniger: Während hier der Studiengang Psychologie eingestellt wird, sollen die Sportwissenschaftler sogar Zuwachs von der Uni Osnabrück bekommen. Die sei ansonsten „exzellent aufgestellt“, sagte Stratmann. Deshalb wird „nur“ um 675.000 Euro gekürzt. Ksc