unterm strich
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Peter Doig, Luc Tuymans, Marlene Dumas, Jörg Immendorf und Martin Kippenberger, bei wem würde man nun überhaupt nicht erwarten, diese Maler zu sehen? Und bei wem genau wird man sie sehen? Tatsächlich, bei Charles Saatchi. Er räumt seine Ausstellungsräume in der County Hall an der Londoner South Bank komplett leer, um im Januar 2005 mit dieser Orgie in Öl den 20. Geburtstag seines Privatmuseums zu feiern. Die Londoner Kunstwelt, und nicht nur diese, fragt sich jetzt natürlich, was mit Saatchi passiert ist, der üblicherweise nicht auf allenthalben schon längst wertgeschätzte Künstler setzt. Haben ihn Flick und seine Galeristen Hauser & Wirth und Zwirner in Angst und Schrecken versetzt? Jetzt, wo sie ihre Bluechips der 90er Jahre in Berlin präsentieren? Angeblich nein. Denn nach den fünf Schwergewichten sollen in der nachfolgenden Schau jüngere Maler wie Daniel Richter und Cecily Brown dran sein. Und in einer dritten Ausstellung werden gar ganz unbekannte Maler gezeigt. Start-ups sozusagen, die Saatchi in dieser Abfolge entsprechend gut am Kunstmarkt platzieren wird. Die Young British Artists jedenfalls bleiben im Depot.

Der baskische Schriftsteller Martin Ugalde, einer der bedeutendsten Autoren des spanischen Baskenlands, ist am Montag im Alter von 83 Jahren gestorben. Ugalde hatte sich vor allem mit seinem Einsatz für die baskische Kultur und Sprache einen Namen gemacht. Während der Franco-Diktatur lebte er 25 Jahre im Exil in Venezuela. Nach der Rückkehr in seine Heimat gründete Ugalde die Tageszeitung Deia. Mit Euskaldunon Egunkaria schuf er das erste Blatt, das allein in baskischer Sprache erschien. Die Zeitung wurde später verboten, weil sie zur Finanzierung der ETA beigetragen haben soll.