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Archiv-Artikel

Selbstmordanschläge in Bagdad und Mossul

Attentate im Irak fordern mindestens 18 Tote und über hundert Verletzte. US-Angriffe auf Falludscha gehen weiter

BAGDAD dpa ■ Bei Autobombenanschlägen im Irak sind gestern mindestens 18 Menschen getötet worden. Allein in der irakischen Hauptstadt Bagdad kamen Berichten zufolge bei zwei Explosionen binnen einer Stunde mindestens 13 Menschen ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt. In der nordirakischen Stadt Mossul rissen zwei Selbstmordattentäter in der Nähe einer Schule drei Passanten mit in der Tod, als ihr Fahrzeug offenbar vorzeitig detonierte. Neun weitere Menschen, darunter drei Kinder, seien verletzt worden, bestätigten Krankenhausärzte.

Die erste Autobombe in Bagdad detonierte in einer belebten Geschäftsstraße im Zentrum der Hauptstadt, die zweite vor einem der Eingänge zur stark bewachten „Grünen Zone“. Dort haben die irakische Übergangsregierung und die US-Botschaft ihren Sitz. US-Soldaten kamen dabei nicht zu Schaden, erklärte das US-Militärkommando in Bagdad.

Bei den Opfern handelte es sich vornehmlich um junge Männer, die sich vor einem Rekrutierungsbüro der irakischen Armee angestellt hatten, das in der Nähe des Zugangs zur „Grünen Zone“ liegt. Ärzte im nahe gelegenen Jarmuk-Krankenhaus zählten mindestens 12 Tote und über 80 Verletzte.

Der Anschlag in der Geschäftsstraße richtete sich Augenzeugen zufolge gegen eine US-Patrouille, die vom Selbstmordattentäter jedoch offensichtlich verfehlt wurde. Der Nachrichtensender al-Arabija sprach von einem Toten und 22 Verletzten. Viele Geschäfte seien zerstört worden.

In der Nacht zum Montag hatte die US-Armee ihre Luftangriffe gegen mutmaßliche Stützpunkte bewaffneter Gegner in der Rebellenhochburg Falludscha fortgesetzt. Nach Angaben von Ärzten wurden dabei insgesamt 12 Menschen getötet, darunter 2 Frauen und 6 Kinder, 14 weitere Menschen wurden verletzt. Zwei Häuser in der 70 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt seien zerstört, fünf weitere beschädigt worden. Eine Abordnung von Bürgern der Stadt und irakische Regierungsvertreter verständigten sich am Sonntagabend auf eine Waffenstillstandsvereinbarung. Demnach sollen die US-Truppen ihre Kontrollpunkte an den Eingängen der Stadt räumen, die Widerstandskämpfer ihre schweren Waffen abziehen. Frühere Vereinbarungen dieser Art hatten wenig Wirkung gezeigt.

Im Zentrum von Bakuba, 60 Kilometer nördlich von Bagdad, schlug am Montagmorgen eine Granate ein. Ein Iraker sei getötet und sieben weitere seien verletzt worden, berichtete die Polizei. Ein zweites Geschoss schlug in einer irakischen Kaserne ein.