die anderen über die israelische offensive im gaza-streifen :
Die Neue Zürcher Zeitung aus der Schweiz schreibt: Niemand glaubt wohl im Ernst daran, dass es Israel in den nächsten paar Monaten gelingen wird, die militanten Kräfte unter den mehr als 1,5 Millionen Palästinensern im Gaza-Streifen aktionsunfähig zu machen. Ganz abgesehen davon, dass niemand die Hamas-Propagandisten daran hindern kann, nach einem Abzug Israels ihre Siegesversion zu kultivieren. Auch die Beschießung israelischer Grenzorte mit Kassam-Raketen wird nach Israels Rückzug schwerlich wie auf Knopfdruck aufhören. Diese für Scharon wenig erfreulichen Perspektiven sind auch eine Folge seiner Weigerung, mit palästinensischen Repräsentanten einen ernsthaften Dialog über die Bedingungen des geplanten Rückzuges aus dem Gaza-Streifen und dessen zukünftige Ordnung aufzunehmen.
Der Guardian aus London meint: Das Ausmaß der israelischen Offensive wirft ernsthafte Fragen über die wahren Absichten der Regierung von Ariel Scharon auf. Die ungleichen Opferstatistiken auf beiden Seiten sind Zeugnis der unterschiedlichen Stärke der Kontrahenten. Scharon, der innenpolitisch unter großem Druck steht, will um jeden Preis den Eindruck vermeiden, dass er aus dem Gaza-Streifen herausgejagt wird. Die Palästinenserbewegung Hamas spielt das Spiel mit und verschärft die Situation durch Raketenangriffe.