: Wunden und Zeichen
Am Sonntag starten in Bremen die Armenischen Kulturwochen wider das Vergessen des Genozids
Ein Tabuthema, nach wie vor: In den Jahren 1915/16, im Windschatten des 1. Weltkrieges, begangen die Türken Völkermord an den Armeniern. Zwischen einer und 1,5 Millionen Menschen wurden hingerichtet oder in die syrische Wüste deportiert. Der Rest Europas schaute weg und bis heute steht die Anerkennung der Tatsache des Genozids zur Debatte: Die türkische Regierung leugnet beharrlich und in der BRD hat das Bremer Parlament als bislang einziges deutsches Parlament seine Anerkennung ausgesprochen.
In Bremen beschäftigt sich seit Jahren der Verleger Helmut Donat mit dem Schicksal Armeniens. Nun hat er sich mit Klaus Plückebaum von der Buchhandlung Leuwer zusammengetan, um im Rahmen von Armenischen Kulturwochen die „Wunden der Vergangenheit und Zeichen für die Zukunft“ des Landes zu thematisieren: Vom 2. bis zum 23.11. finden Ausstellungen, Konzerte und Lesungen in der Buchhandlung Leuwer und der Friedenskirche (Humboldtstraße 175) statt. Dort werden die Kulturwochen am Sonntag um 17 Uhr eröffnet: Schirmherr Hans Koschnick spricht und die Bremer Chorwerkstatt intoniert Teile des „Armenischen Oratoriums“ von Chatschadur Avedissian. Horst Breiter rezitiert Gedichte armenischer Schriftsteller. kli
Gesamtprogramm im taz-Kalender