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Archiv-Artikel

Mahnmal: Rosh vs. Eisenman

Zwischen dem Architekten des Holocaust-Mahnmals, Peter Eisenman, und der Vorsitzenden des Unterstützervereins für das Denkmal, Lea Rosh, spitzt sich die Auseinandersetzung um das Graffiti-Mittel und den vorläufigen Baustopp zu. Eisenmans Kritik an dem Ausschluss der Firma Degussa am Graffiti-Schutz, womit seiner Meinung nach das Mahnmal zur Geisel der Political Correctness zu werden drohe, stieß bei Rosh auf Unverständnis. Sie konterte mit der Frage: „Wären Eisenmans Eltern in Auschwitz ermordet worden, was hätte er dann gesagt?“ Darauf entgegnete nun wiederum der Architekt: „Hätten die Nazis meine Eltern mit Zyklon B ermordet, würde ich heute keineswegs anders argumentieren.“ Es gehe auch im Sinne des Mahnmals darum, nach vorne zu blicken und die Geschichte gemeinsam aufzuarbeiten. Deshalb sei es unsinnig, Degussa für die frühere Verstrickung in die KZ-Verbrechen zu bestrafen, was das Unternehmen in den vergangenen Jahren engagiert aufgearbeitet habe. DPA