ein-euro-jobs: Verbände sind pikiert
Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg (AGFW) reagiert pikiert auf das jüngste Vorgehen von Arbeitsbehörde und Agentur für Arbeit bei der Schaffung von so genannten Ein-Euro-Jobs. Seit August hatte die AGFW mit den beiden Behörden über ein Programm verhandelt, wie gerade bei den Humandienstleistungen, etwa in Kitas oder Pflegeheimen, Ein-Euro-Jobs zusätzlich geschaffen werden könnten, ohne dass derzeitig vorhandene Jobs verloren gehen. Auch legte die AGFW Wert auf hohe Qualitätsmaßstäbe, Freiwilligkeit und Wahlfreiheit bei der Einstellung. Ohne ein Ergebnis abzuwarten „und ohne uns zu informieren“, hätten Behörde und Agentur am 7. Oktober ein „Interessenbekundungsverfahren“ in die Wege geleitet, empörte sich AGFW-Geschäftsführer Michael Edele nun nach einer Vorstandssitzung. Danach sollen Träger bis zum 26. Oktober einzeln Angebote einreichen und darlegen, wie sie sich die Schaffung von Ein-Euro-Jobs vorstellen. „Dieses Vorgehen stellt unsere Zusammenarbeit auf eine schwere Probe“, sagt Edele.
Auch Gabi Brasch, im Vorstand des Diakonischen Werks zuständig für Soziales, bestätigte der taz die Verärgerung der AGFW. Allerdings wolle man jetzt „nicht alle Gespräche beenden“. Es gehe den Wohlfahrtsverbänden vor allem darum, „Wildwuchs zu verhindern“. Menschen, die „Ein-Euro-Zusatzjobs“ ausübten, müssten die Chance bekommen, wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Der Chef der Agentur für Arbeit, Rolf Steil, hatte bereits gestern Vormittag die Kritik zurückgewiesen. „Auch wenn ich deren Glaubensbekenntnis verstehen kann: die Diakonie ist nicht der Nabel der Welt“, sagte er am Rande einer Pressekonferenz in Eimsbüttel. jox
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