WAS MACHT EIGENTLICH ... Friedbert Pflüger?
: Fliegen lehren

Friedbert Pflüger – Sie erinnern sich: Der Herr aus Hannover wollte einst Vorsitzender der Berliner CDU werden – und verlor nach innerparteilichem Streit sein Amt als Fraktionschef im Abgeordnetenhaus. Zuvor war er bereits als Bürgermeisterkandidat seiner Partei gefloppt. Zuletzt scheiterte er im Herbst letzten Jahres bei dem Versuch, Spitzenkandidat der Berliner CDU für die Europawahl 2009 zu werden – aber jetzt hat Friedbert Pflüger einen neuen Job. Seit gestern ist er nämlich Honorarprofessor an der Embry-Riddle Aeronautical University, die ihren Stammsitz in Florida und seit 2007 eine Niederlassung an der Berliner Kurfürstenstraße hat. Die Universität bildet Piloten, Flugverkehrskontroll- und anderes Personal im Bereich Luft- und Raumfahrt aus. Es leuchtet sofort ein, möchte man da denken, was Herrn Pflüger für diesen Job qualifiziert: Er versteht halt etwas vom Abheben, von Höhenflügen und von deren düsterer Seite auch: Pflüger ist Experte für Abstürze und Bruchlandungen.

Aber halt: Das sind gar nicht die Fächer, die Professor Pflüger unterrichten soll. Sicherheit, Abrüstung, internationale Beziehungen sollen seine Themen sein. Stimmt, der Mann war ja mal Experte für so was, sogar Staatssekretär im Verteidigungsministerium, bevor die Berliner CDU ihn zum Bruchpiloten machte. Trotzdem: Ein bisschen verdankt Pflüger den Job wohl doch seiner Lust am Fliegen. Den Aufsichtsratschef der deutschen Uni-Dependance, Elmar Giemulla, hat er nämlich beim Kampf um den Flughafen Tempelhof kennengelernt. AWI

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