: Erstmals besuchen US-Parlamentarier Kuba
Nach Jahrzehnten des Embargos stehen alle Zeichen auf Entspannung. Besuche und Geldtransfers sollen erlaubt sein
HAVANNA/WASHINGTON dpa/ap Eine Delegation US-amerikanischer Parlamentarier ist am Samstag in Havanna mit dem kubanischen Außenminister Bruno Rodríguez Barrilla zusammengetroffen. Die acht Demokraten halten sich zu einem ersten Besuch in dem von Washington mit einem Embargo belegten Inselstaat auf. Sie suchen den seit Jahrzehnten unterbrochenen Dialog mit der kubanischen Führung. Bereits am Freitag war die achtköpfige Delegation nach den Worten ihrer Leiterin Barbara Lee von Parlamentspräsident Ricardo Alarcón empfangen worden. Die Reise sei zustande gekommen, weil alle Welt eine Änderung in der Außenpolitik der USA unter Präsident Barack Obama erwarte. „Und darum sind wir hier“, sagte die Abgeordnete Lee.
US-Präsident Obama versprach, Exilkubanern in den Vereinigten Staaten künftig uneingeschränkte Besuche bei ihren Angehörigen zu erlauben. Obama plane die Aufhebung eines entsprechenden Verbots, verlautete aus Washington. Auch die Überweisung von Geld solle den Exilkubanern erlaubt werden. Der Präsident werde das Vorhaben noch vor dem Amerika-Gipfel in Trinidad und Tobago vom 17. bis 19. April offiziell bekanntgeben, hieß es am Samstag. Obama hatte die Erleichterungen bereits im Wahlkampf zugesagt. „Es ist an der Zeit, die amerikanischen Kubaner ihre Mütter und Väter besuchen zu lassen, ihre Schwestern und Brüder“, sagte er im Mai 2008. Eine Aufhebung des Handelsembargos gegen Kuba plant Obama aber nicht.