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Archiv-Artikel

Mit Laternen leuchten

Castor hat Verspätung. Aktionen dauern an. Gericht bestätigt Demoverbot, erlaubt aber Laternenumzüge

Von KVA

Gusborn/Lüneburg taz ■ Der Castor-Zug rollt aufs Wendland zu – wenn auch gestern Abend mit Verspätung. Schon die ersten Blockaden bei Luneville in Frankreich haben dazu geführt, dass der Atomzug erst mit dreistündiger Verspätung gegen 17.55 Uhr nach dem Lok-Austausch den Bahnhof im süddeutschen Wörth verlassen hat. Ob der Fahrplan eingehalten werden kann, nachdem der Zug am Mittag in Dannenberg zur Straßenverladung eintreffen soll, ist fraglich.

Indes halten die Aktionen an. Am gestrigen Nachmittag blockierten 2.000 Atomgegner und Bauern mit Traktoren die Strecke bei Gusborn. Überdies demonstrierten nach Polizeiangaben 2.000 Menschen in Lüneburg. Dabei kesselte die Polizei 150 Personen ein, als diese getreu der Losung „Betriebsstörung“ zur Bezirksregierung gelangen wollten. Polizeieinsatzleiter Friedrich Nierhörster nannte die bisherigen Aufeinandertreffen „Aufwärmphase“. Heute wird es dann Ernst, wenn in Dannenberg demonstriert wird und die Aktion „Hase und Igel“ entlang der Straße nach Gorleben beginnt.

Währenddessen hat das Verwaltungsgericht Lüneburg das Demoverbot entlang des Castor-Korridors bestätigt, aber die für heute geplanten Laternenumzüge in Gusborn und Hitzacker erlaubt. „Ein klassischer Laternenumzug hat nichts mit öffentlicher Meinungsbildung zu tun“, sagt ein Gerichtssprecher, „er ist so angelegt, dass Erwachsene und Kinder umherziehen und fröhliche Lieder singen.“ KVA

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