die anderen über Russlands Beitritt zum Klimaschutz-Abkommen von Kioto
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Die Presse aus Wien schreibt: Umweltorganisationen brachen am Freitag in Jubel aus (…). Recht still blieb es hingegen im Eck jener, die das Kioto-Protokoll als viel zu teure Spintisiererei von Grün-Bewegten abgetan hatten. Vor allem während der Debatte um den CO2-Emissionshandel waren ja immer wieder Stimmen laut geworden, das Projekt Klimaschutz zu Grabe zu tragen – solange das Kioto-Protokoll nicht in Kraft getreten ist. Dieser Argumentation ist nun jegliche Basis entzogen. Trotzdem wird der Stoff für Diskussionen nicht ausgehen. Immerhin sind ja der größte Luftverschmutzer USA und die aufstrebenden Schwellenländer wie China oder Indien nicht an Bord.Die Schweizer NZZ schreibt: Die Zustimmung kostet Russland nichts, weil das Land seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion viel weniger Treibhausgase produziert als vor 14 Jahren und die neue Obergrenze wohl noch lange nicht wieder erreichen wird. Präsident Putin bringt Kioto hingegen einiges: Er kann auf der internationalen Bühne (…) punkten. Zugleich isoliert er die USA, die das Protokoll weiterhin ablehnen. Und die EU hat sich im Gegenzug zur Ratifizierung mit dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation einverstanden erklärt. Während mithin die Rechnung für Moskau eindeutig aufgeht, gilt dies für den Kampf gegen die Erderwärmung keineswegs.