: WTO: Stahl muss schutzlos sein
GENF afp/rtr ■ Im Stahlstreit zwischen den USA und der EU hat die Welthandelsorganisation (WTO) die US-Schutzzölle gestern endgültig für unzulässig erklärt. Damit ist US-Präsident George W. Bush nun gefordert, die im März 2002 verhängten Strafabgaben, die dem Schutz der heimischen Stahlindustrie vor Billigprodukten dienen sollten, aufzuheben. Ansonsten riskieren die USA Strafmaßnahmen. So drohte die EU, gegen US-Produkte umgehend Sanktionen von bis zu 2,2 Milliarden Dollar – umgerechnet 1,9 Milliarden Euro – zu verhängen. Betroffen wären vor allem Textilien, Schuhe, Obst und Gemüse. Ein WTO-Schiedsgericht hatte die US-Stahl-Vorschriften bereits im Sommer als Verstoß gegen Wettbewerbsregeln bewertet. Dagegen hatten die USA dann aber Einspruch eingelegt. Die EU-Beschwerde bei der WTO wurde von Brasilien, China, Japan, Neuseeland, Norwegen, Südkorea und der Schweiz unterstützt. Selbst die Stahlarbeiter in den USA dringen auf ein Ende der Zölle. Sie verwiesen auf Verluste in Höhe von 680 Millionen Dollar wegen der höheren Stahlpreise fürs Ausland.