: Aus 18 werden sechs
Uni legt Zeitplan für Überführung der Fachbereiche in Fakultäten vor. Präsident Lüthje schließt Bewerbungsgebühr für Studierende nicht aus
von EVA WEIKERT
Der Zeitplan für die Fakultätenbildung an der Universität Hamburg steht fest. Noch vor Weihnachten werden Präsidium und Fachbereiche die Bildung von übergeordneten „Managementeinheiten“ beschließen, wie Präsident Jürgen Lüthje gestern auf der Jahrespressekonferenz von Hamburgs größter Hochschule ankündigte. Bis zum 1. Oktober 2004 sollen alle 18 Fachbereiche in sechs Fakultäten gebündelt werden.
Die Unterordnung unter Fakultäten hatte die Hochschul-kommission empfohlen. Am Freitag trafen sich Fachbereichsvertreter und das Präsidium mit Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos), um darüber zu verhandeln. Sie einigten sich auf die Fakultäten Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften, Geistes-, Kultur und Sprachwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften sowie Erziehungs- und Sportwissenschaften. In den nächsten vier Wochen müssen sich die Fachbereiche mit dem Präsidium verständigen, unter welches Dach sie gehen. Ihre Leitungen, die Dekanate, werden abgeschafft. Ebenso wie der Fachbereichsrat aus Dozenten und Studierenden sollen die Dekanate Vertreter in die Fakultätsvorstände entsenden. Lüthje versprach: „Für die Studierenden gehen keine Ansprechpartner verloren.“
Von der Reform verspricht sich er sich mehr Autonomie innerhalb der Hochschule. So sollen die Fakultäten einen eigenen Etat verwalten, Stellen ausschreiben und Forschungsschwerpunkte festlegen dürfen. Zugleich erwartet der Uni-Präsident wie Senator Dräger von der Integration in Fakultäten mehr fächerübergreifende Seminare und Forschungsprojekte.
Neben der Fakultätsgründung kündigte Lüthje für das Wintersemester 2004/2005 ein reduziertes Angebot an Studienanfängerplätzen an. Die Uni muss bis 2009 weitere 15 Prozent ihrer Anfängerplätze abbauen. Um das zu erreichen, werde etwa die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte als Studiengang eingestellt und weitere Studiengänge auf ihre Qualität überprüft. Lüthje versicherte: „Wir gehen nicht mit der Machete durch den Wald.“
Im Winter 2004 müssen sich die Studierenden auf eine weitere Änderung gefasst machen. Dann darf sich die Uni ihre Studierenden selbst auswählen und benötigt dafür Geld und Personal. Lüthje sagte, „maßvolle Bewerbungsgebühren für die Studierenden in Höhe von 20 bis 30 Euro“ könne er sich vorstellen.
Um die Kasse seiner Hochschule zu füllen, will ihr Präsident auch Absolventen um Spenden bitten und dafür 2004 eine Organisation gründen. In den vergangenen zehn Jahren habe die Uni 85 Millionen Euro aus privatem Vermögen erhalten. „Das ist eine gute Startposition, die wir ausbauen müssen.“