: 12 Iraker durch Bomben getötet
Anschläge in Bagdad und Mossul. US-Soldat entführt. Sarkawi bekennt sich zur Hinrichtung von japanischer Geisel. EU will Irak-Engagement nach Wahlen verstärken
BAGDAD/BRÜSSEL ap/dpa ■ Zwei Autobombenanschläge in Bagdad und Mossul haben gestern mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet. Rund 35 Personen wurden verletzt, darunter ein zweijähriges Mädchen, wie Krankenhäuser und die US-Streitkräfte mitteilten.
Der Sprengsatz in Bagdad detonierte nahe des irakischen Bildungsministeriums. Mindestens acht Menschen wurden hier getötet und 29 weitere verletzt. Bei dem Autobombenanschlag in Mossul wurden vier Zivilpersonen getötet. Nach Polizeiangaben galt der Anschlag einem Konvoi von Raschid Feleih, dem Kommandeur einer Eliteeinheit von Iraks Armee. Feleih überlebte die Detonation unverletzt.
Rebellen haben im Irak einen US-Soldaten entführt. Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira berichtete gestern unter Berufung auf einen Militärsprecher, der Soldat sei in der nordirakischen Stadt Samarra verschleppt worden. Die US-Streitkräfte hatten entsprechende Medienberichte zunächst zurückgewiesen,
Die Terrorgruppe des Jordaniers Abu Mussab al-Sarkawi hat sich zu der Enthauptung eines Japaners, dessen Leiche am Wochenende gefunden wurde, bekannt. Tokio habe Geld für die Freilassung des 24-Jährigen geboten, hieß es auf einer gestern per Internet verbreiteten Nachricht. Die Kidnapper haben zudem auch ein Video, dass die Hinrichtung ihrer Geisel zeigt, ins Netz gestellt. Die Extremisten wiederholten außerdem ihre Forderung nach einem Abzug der japanischen Truppen aus dem Irak.
Die EU will sich nach der für Januar geplanten Wahl im Irak stärker an der Stabilisierung und dem Wiederaufbau des Landes beteiligen. Darauf verständigten sich die EU-Außenminister gestern in Brüssel, so der amtierende Ratsvorsitzende und niederländische Ressortchef Bernard Bot. Die Lage im Irak spielt eine wesentliche Rolle beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel. Am Freitag wird Iraks Premier Ajad Allawi zu einem Mittagessen erwartet. Bot sagte, für die Zeit nach der Abstimmung erwäge die EU, mit Einverständnis der Iraker eine Mission in das Land zu entsenden, um auszuloten, wie bei der Ausbildung von Polizei und Justiz geholfen werden könne.