Klimakiller Verkehr
BUND-Kongress über nachhaltige Mobilität. Namhafte Experten auf den Podien im Geomatikum
Für die Neuauflage seines Klimakongresses am Wochenende im Geomatikum der Uni Hamburg hat der BUND die Gurus der Debatte um nachhaltige Mobilität gewonnen: Heiner Mohnheim, Winfried Wolf, Helmut Holzapfel. Mitveranstalter des anderthalbtägigen Reigens aus Vorträgen und Diskussionen ist das Wuppertal-Institut.
Die Idee, die Rolle des Verkehrs beim Klimawandel zu beleuchten, sei bei dem ersten Kongress 2002 aus den Rückmeldungen der Teilnehmer entstanden, erinnert sich BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. 2.000 Menschen waren dabei gewesen. Aus den Erkenntnissen des Kongresses habe der BUND sein Hamburger Klimaschutzprogramm zusammengestellt.
Der Verkehr ist Braasch zufolge besonders problematisch, weil hier die Entkoppelung von Wachstum und CO2-Ausstoß nicht funktioniere. Der leicht sinkende Kraftstoffverbrauch im PKW-Verkehr werde vom stark wachsenden Güter- und Flugzeugverkehr überkompensiert. Dabei wird der besonders klimaschädliche Flugverkehr steuerlich gefördert: Im Gegensatz zu den Bahnen müssen die Fluggesellschaften keine Mineralölsteuer bezahlen und im grenzüberschreitenden Verkehr wird auf Flugtickets keine Mehrwertsteuer erhoben. Auf der Strecke Hamburg-Paris betrage der Steuervorteil 94 Euro.
Der Kongress beginnt am Freitag um 19 Uhr mit Vorträgen des Meteorologen Hartmut Graßl, dem Präsidenten des Wuppertal-Instituts, Peter Hennicke, und Mohnheim. Am Sonnabend von 10 bis 13 Uhr referieren Axel Friedrich vom Umweltbundesamt und zwei Mitarbeiter des Wuppertal-Instituts über die klimatischen Folgen der Verkehrsentwicklung. Von 14.30 bis 17.30 Uhr werden in sechs Foren Spezialthemen verhandelt: Infrastruktur, Bahn, Güterverkehr, Flugverkehr, Autoindustrie, Balllungsräume.
Von 19 bis 21.30 Uhr diskutieren ver.di-Chef Frank Bsirske und der Ökonom Elmar Altvater über Verkehr und Neoliberalismus. Am Sonntagmorgen von 10 bis 13 Uhr wird es global um Chancen zur Veränderung gehen. Gernot Knödler
