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Archiv-Artikel

Hüpfer auf den Olymp

FRAUEN-SKISPRUNG 15 Weitenjägerinnen wollen ihr Recht auf Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2010 einklagen. Heute beginnt die Anhörung

VANCOUVER dpa/taz | Die Skispringerinnen lassen nicht locker und wollen ihren Olympiastart in Vancouver 2010 gerichtlich einklagen. Am Montag beginnt vor dem Supreme Court of British Columbia in Vancouver die Anhörung über die Gleichberechtigungsklage von 15 Skispringerinnen gegen das Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele 2010 (Vanoc). Die Sportlerinnen berufen sich auf die Gleichberechtigungsgesetze in Kanada und fordern ihren Olympiastart ein. Nur im Skispringen und der Nordischen Kombination sind Frauen noch nicht startberechtigt – was den Wintersport anbelangt.

Richter Ross Clark rechnet mit einer fünftägigen Anhörung. Mit einem Richterspruch sei in den nächsten Wochen zu rechnen. Die erste Weltmeisterin im Skispringen, die Amerikanerin Lindsey Van, erklärte, sie und ihre Kolleginnen hätten nicht vor Gericht ziehen wollen, sondern eine sportliche Lösung angestrebt. Nach dreijährigem Kampf habe man aber keine andere Wahl, um den Olympia-Traum schon 2010 Wirklichkeit werden zu lassen. Auch deutsche Skispringerinnen wie die WM-Zweite Ulrike Gräßler aus Klingenthal oder die Willingerinnen Anna Häfele und Jenna Mohr stehen hinter der Aktion und beobachten die Anhörung in Vancouver aufmerksam.

Der Internationale Ski-Verband Fis will Frauen-Skispringen für 2014 in Sotschi als olympische Disziplin vorschlagen, nachdem das Internationale Olympische Komitee sich für 2010 für Ski-Cross entschieden hatte. In dieser Disziplin haben bereits die geforderten zwei Weltmeisterschaften stattgefunden. Lindsey Van und die kanadische Springerin Katie Willis hatten IOC-Chef Jacques Rogge per Brief gebeten, sich mit ihnen in Denver zu treffen, wo das IOC-Exekutivkomitee kürzlich tagte. Das Treffen kam jedoch nicht zustande. „Das war sehr enttäuschend“, sagt Van. „Unser Sport entwickelt sich, aber wir brauchen die Spiele, um näher an die Kerle heranzukommen.“