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Archiv-Artikel

Echt im Zeitgeist

betr.: Blattreform tazzwei

Ich kann mich nach wie vor nicht an Ihre Blattreform gewöhnen. Besonders peinlich finde ich die Seite „die zweite meinung“. Bei der Seite könnte man glauben, dass nach der Jubiläums-taz ein Bild-Redakteur noch bei Ihnen geblieben ist. „Das müssen Sie wissen“? Ich kann nur sagen: Ich will es nicht wissen! Klatsch und Tratsch und auch die Worte des Tages – was sind das für platte Ergüsse! Schade für die Zeitung, aber echt im Zeitgeist: eine Reform, die verschlechtert, an der Oberfläche bleibt und Tiefgang abschafft.

H. LANGFELD, Neu-Anspach

Wenn ich früher meine Großmutter besuchte, klagte sie manchmal, dass in ihrer Tageszeitung nichts drinstehen würde. Ich wunderte mich immer ein bisschen und empfahl ihr dann und wann schon mal die Lektüre der taz. Irgendwie hatte sie aber keine so rechte Lust und kam dann auch nicht mehr dazu.

Heute fühle ich mich beim Lesen der taz oft wie meine Großmutter damals. Ich lese viele Meldungen mit immer weniger Information. Das neuste Beispiel ist die tazzwei. Zwei weitere Seiten, die man getrost nach kurzer Musterung überblättern kann. Was interessiert es mich z. B., wer welche Sprüche gebracht hat. Aber so ist der Zeitgeist. Wir reden nicht mehr über Inhalte, sondern über Parolen! […]

LARS BÜCKING, Spiekeroog

Der ganze Klatsch und Tratsch über die MassenentertainerInnen geht mir völlig am Arsch vorbei. Ungelesenes Druckwerk, das ich brav zum Altpapiercontainer trage. Nun gut, wenn’s denn der Auflage dient (wirklich?), will ich kein Spielverderber sein. […]

MICHAEL BÖLTING, Hamburg

Selbst als treuem Tazianer zieht sich mir angesichts der Themenauswahl für die tazzwei das Korpusskelett zusammen: Der Deutsche und der Baumarkt (gähn, gab’s schon 1.000-mal) und, oho: neuer Trend! Antikrebsterror-Zigarettenschachtelaufdrucke? Nein, über Zigarettenschachtelaufdrucke im Feuilleton (pardon, tazzwei) räsoschwadronieren. Gagagähn. […] FARES AL-HASSAN, Berlin