Schlag gegen Zuhälter

22 Menschenhändler hat die Polizei festgenommen. Opfer wurden zur Prostitution gezwungen

Bremen/Oldenburg dpa ■ Bei einem Schlag gegen den Menschenhandel mit Frauen aus Osteuropa hat die Polizei gestern 22 Tatverdächtige dingfest gemacht. Gegen sieben von ihnen – darunter zwei Frauen – wurden bereits vorliegende Haftbefehle vollstreckt, teilte die Staatsanwaltschaft in Oldenburg mit.

Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei einer groß angelegten Fahndung 40 Wohnungen, Firmen, Geschäftsräume und Barbetriebe in Bremen und Lilienthal sowie in den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg durchsucht. Dabei sei auch Vermögen in erheblichem Umfang beschlagnahmt worden.

Nach den Ermittlungen hatten die bandenmäßig Organisierten junge Frauen mit falschen Versprechungen aus Osteuropa nach Deutschland eingeschleust. Sie wurden zum Schein verheiratet, um den Aufenthalt zu legalisieren. Dann wurden die Frauen zur Prostitution in Bars und Wohnungen der Bande genötigt.

Die Scheinehen wurden den Ermittlungen zufolge zumeist in Dänemark geschlossen. Als Partner suchte die Bande laut Staatsanwaltschaft Männer aus „sozial schwachen Kreisen“ aus. Als Honorare wurden bis zu 10.000 Euro gezahlt. Um vorzeitige Scheidungen zu verhindern, habe die Bande die Honorare in Raten ausgezahlt, hieß es.